Atemtherapie in der Psychosomatik

Christine Meyne ist spezialisiert auf Atemtherapie bei psychosomatischen Beschwerden und hat zu diesem Thema verschiedene Texte veröffentlicht. Unter anderem den Artikel “Atemtherapie in der Psychosomatik” in dem Buch: Atem Wege – Arbeitsgebiete der Atemtherapie
ISBN 978-3-8370-0468-7

Setzen wir den Atem auf die richtige Weise ein, ist er das Regulativ für alle Ungleichgewichte in unseren biologischen Rhythmen.
In der Arbeit mit psychosomatischen Störungsbildern machen wir uns dies zunutze. Besonders bei Angst- und Panikstörungen, bei Prüfungsängsten und Redeangst, bei Angst vor Krankheiten (Hypochondrie), bei psychisch bedingtem Bluthochdruck (Hypertonie), bei psychisch bedingten Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), auch bei Beschwerden des Bewegungsapparates, z.B. Ischias, kann Atemtherapie in kurzer Zeit beachtliche Erfolge bewirken, was den Forderungen unseres Gesundheitssystems mit seinem Ruf nach Effizienz entgegen kommt.
Wenn Sie mehr zu dem Thema wissen möchten, klicken Sie auf die Seiten des Instituts für Atempsychotherapie von Stefan Bischof:
www.atempsychotherapie.de
www.stefanbischof.de

Den Artikel von Christine Meyne AFA': Atemtherapie in der Psychosomatik können Sie lesen, wenn Sie den Download öffnen.
Eine Kurzfassung finden Sie auf dieser Homepage unter:

Die ausführliche Fassung steht auch in dem Buch:
Atem Wege – Arbeitsgebiete der Atemtherapie
ISBN 978-3-8370-0468-7
Bestellung möglich beim Institut für Atempsychotherapie, Stefan Bischof.

Wir atmen, wie wir leben

von Gabriele Erb

Anders als bei bestimmten “Atemtechniken” wie Rebirthing und dergleichen geht es hier nicht um die Manipulation des Atems, sondern darum, ihn wahrzunehmen, ihm nachzuspüren, was nur möglich ist, wenn man still und achtsam wird. Den eigenen Atem wach zu begleiten, sich seiner rhythmischen Bewegung zu überlassen, sich darin zu sammeln, ohne sie willentlich zu kontrollieren oder zu “machen”, ist schwierig. Kein Atemzug ist wie der andere, jeder Moment ist neu, was den Übenden mit der Zeit eine Art Anfängergeist entfalten lässt. Alles, was sich im Menschen abspielt, sei es gedanklich oder emotional, unbewusst oder bewusst, ja seine ganze Biografie bildet sich präzise in seinem Atem ab. Versuche, diverse Atemmuster in Kategorien einzuordnen oder gar zu meinen, es gäbe das “richtige” Atmen, greifen nicht. Jeder Atem ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Ihn zu lesen, mit ihm mitzuschwingen braucht Zeit, Schulung und einen meditativen, ganzheitlichen Zugang.

Kein Wunder, wenn sich die Atemarbeit weder als reine Körper- noch als reine Psychotherapie bezeichnen lässt und viele in ihr aufgrund ihres ganzheitlichen Zugangs einen eigenständigen dritten Weg sehen. Dies, obwohl ihre Methoden seit den 70er Jahren in vielen humanistischen Therapien verwendet werden, wenn auch mehr in Form von Techniken.

Ähnlich wie die Humanistische Psychologie geht die Atemlehre von einem salutogenetischen Prinzip aus, nimmt also an, dass dem Menschen wie allem, was zur Natur gehört, eine Selbstheilungstendenz innewohnt. Diese sucht sie zu aktivieren. Ergänzt wird dieses zugrunde liegende Menschenbild durch einige Aspekte der Jungianischen Psychologie wie das Unbewusste, das Selbst, den Schatten, das Ich, die Persona sowie durch das Konzept des Leibes als “beseelt” und sich seiner selbst bewusst. Ziel der Arbeit ist der “eutonische Mensch”, der sich seelisch-geistig-körperlich in einem idealen Spannungszustand befindet.

Atemtherapie ist bei Menschen mit psychosomatischen Beschwerden besonders erfolgreich

Auch wenn sich die Arbeitsweise der Atemlehre nicht an den Beschwerden der Menschen orientiert, und vielleicht gerade weil es sich bei ihr nicht um Krankheit und Heilung, sondern um das Erlernen eines Weges der Selbsterfahrung handelt, befindet sich unter ihren Klienten ein hoher Anteil an Menschen mit körperlichen und/oder seelischen Symptomen. In einer Untersuchung wies Michael Böscher nach, dass 81,6 Prozent der Klientel einer atemtherapeutischen Praxis diese aufgrund von akuten, schwerwiegenden Erkrankungen aufgesucht hatten. Körperliche Symptome waren Atembeschwerden und Verspannungen. Seelisch zeigten sie sich als Depressionen, Befindlichkeitsstörungen, Ängste und Selbstwertprobleme. Von den insgesamt 125 zum Verlauf ihrer Therapie befragten Klienten gaben